Unikowice
(Heinzendorf)

Województwo opolskie, powiat nyski.
Obec leží západnì od Nysy.

Køíž (OP046) stojí za severním koncem obce vpravo u silnice do Paczkowa poblíž mostku.
Výška (cm) Šíøka (cm) Tlouška (cm)
115 113 25

Literatura: Hellmich 1923 Tab. 13 - 410
Woikowsky-Biedau, Kutzer

Woikowsky-Biedau, Kutzer - 5. Heinzendorf. Steinkreuz (Abb. 8). Aus Gründen gewinnt es an Bedeutung: 1. es trägt eine Jahreszahl und 2. es wird urkundlich erwähnt.
 Die auf dem Längsarme des Kreuzes, gerade über dem Querarme innerhalb einer viereckigen Einfassung stehende Zahl (Abb. 8a) bietet Schwierigkeiten. Triest schreibt in seiner bekannten "Topographie" (S. 1006) darüber: "In der Nähe des Dorfes befindet sich ein steinernes Kreuz, "Martern" 2) genannt; dieses trägt die Jahreszahl 1254." Wenn letztere Zahl auf Wahrheit beruhte, wäre sie insofern interessant, als 1254 das Gründungsjahr von Patschkau ist und Lagiewnik (s. Ob. heimat II S. 160) das erste Mal urkundlich Erwähnung findet. 1254 kann es aber schwerlich sein; 3) denn bis zu Anfang des 15. Jahrhunderts waren nur römische Ziffern im Gebrauch. Hoffmann sagt in seiner "Handschriftenurkunde von Deutschland" (S. 26) darüber: "An öffentlichen Denkmälern in Erz und Steinen lassen sich in Deutschland vor dem 15. Jahrhundert nirgends arabische Ziffern nachweisen." 1254 kann es auch deshalb nicht sein, weil im 13. Jahrhundert nirgends eine Marter zu finden ist.4) Die Zahl ist erst später eingegraben worden, zeigt aber gar nicht das Jahr des Mordes an! Auch wenn wir 1554 annehmen, stoßen wir auf Bedenken. Die beiden "Fünfen" müßten doch eigentlich gleiche Formen haben und die 4 wie eine unten abgeschnitte 8 erscheinen.5) Anscheinend haben wir es mit der Renovationszahl 1754 zu tun.  Die Urkunde, in welcher das an der Heinzendorfer Brücke stehende Steinkreuz Erwähnung findet, ist datiert: Othmachau am Sanct Marcustag 1526 (25. April). Bischof Jakob konfirmiert darin den Transumpt eines zu Neisse 1512 (am Tage Saneti Stanislai, 8. Mai) abgeschlossenen Vertrages.6) Darin ist gesagt:  "Was abir die brugke ann der strasse bei der marter antriefft, dieweill die Heinezendorffer den graben schuldig sein Zun haldenn, solenn sie die prucke auch haldenn." (D. h. die Brücke an der Heinzendorfer Straße, bei der "Marter", sowie den Graben sollen die Heinzendorfer im Stande halten.)
 In dieser Urkunde wird also das Kreuz ausdrücklich "Marter" genannt! Wir kennen daher seine Bedeutung, wenn uns auch ein Näheres über die Entstehung vorenthalten ist. Weil in der genannten Urkunde die Rechtsverhältnisse bezüglich Ableitung des Gostitzbaches 7) geordnet und insbesondere den Heinzendorfern der Brückenbau aufgegeben wird, hat die Stadt Patschkau an der Erhaltung des Steinkreuzes ein Interesse.
 Im Volksmunde führt es gar keinen Namen. Die Leute erzählen, daß 2 Offiziere dort begraben liegen.
 Früher führte von Patschkau nach Gesäß-Heinersdorf ein Kommunikationsweg; von diesem zweigte sich nach SW. der Dorfweg ab und zwar in derselben Richtung, wie der Dorfbach fließt. Für die, welche von Patschkau aus kommen, stand das Kreuz rechts zwischen Dorfbach und- weg. Beim Patschkau-Heinersdorfer Chausseebau (1885/86) mußte an der Stelle, wo das Kreuz stand, die Straße verbreitert werden; deshalb setzte man die Marter ungefähr 9 m weiter in gerader Linie links von der Chaussee und zwar auf den Acker des Gutsbesitzers Tschacher. (Vgl. Skizze!) P. K.
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 2) Es muß "Marter" heißen, denn "Martern" ist die Mehrzahl!
 3) Gymnasiallehrer Brosig-Patschkau machte mich auf den Unterschied der Zahlen aufmerksam; von ihm gingen mir schätzenswerke Winke und Mitteilungen zu.
 4) Bei den arabischen Ziffern des 15. und 16. Jahrhunderts muß man besonders auf diejenigen achten, welche sich von den jetzigen unterscheiden. 2 und 5 sind leicht zu verwechseln! Auch Büsching hat einmal 1517 für 1217 gelesen! (Schles. Provinzialbl. Bd. 53 S. 339.)
 5) Bezüglich der 4 teilt Herr Brosig-Patschkau mit, daß sie bereits im 16. Jahrh. in der jetzigen Form üblich war. An dem steinernen Türfutter der Eingangstür zu dem über der südlichen Halle der kath. Pfarrkirche zu Patschkau befindlichen Raume steht dieselbe Form in der Jahreszahl 1518.
 6) Kopietz, Regesten von Patschkau Nr. 100.

Hellmich - an der Patschkau-Heinzerdorfer Kunststraße beim Heinzendorfer Wege am Dorfbache - 119:106:19

Woikowsky-Biedau, Kutzer
  
Hellmich 1923

7.2010 - Fotografie zaslal pan Witold Komorowski
 
1.8.2011 - JB
      

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