Obec leží jihozápadnì od Chomutova.
Køíž (1012) byl zazdìn do rohu domu è. p. 23.
Výška (cm) | Šíøka (cm) | Tlouška (cm) |
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Literatura: Hans Otto - EZ 1914
Der Kreuzstein in Roschwitz.
Von Hans Otto.)
Das Haus Nr. 23 in Roschwitz besitzt als Eckstein ein großes steinernes Kreuz, das derart
eingemauert ist, daß es die rauhe Rückseite zeigt, während die mit einer Inschrift versehene Vorderseite sich den Blicken des Beschauers entzieht. Von dem Kreuze geht die Sage, unter ihm sei ein schwedischer Offizier begraben. Es wird daher von alten Leuten meist nur das "Schwedenkreuz" oder auch der "Kreuzstein" genannt. In einer alten Handschrift fand ich kürzlich zwei Sagen, die sich auf dieses alte Steinkreuz beziehen und die ich, um sie vor Vergessenheit zu bewahrend, hiemit veröffentlichen will.
1.
Vor vielen Jahren brannte der Schmied in Roschwitz mit seinem Gehilfen unweit des
Dorfes am rechten Bachufer Kohlen. Damals standen dort, wo sich jetzt die Kirche, die alte
Schule und noch andere Gebäude befinden, noch keine Häuser; nur das Schloß Felixburg mit
dem angrenzenden Bräuhause waren am rechten Bachufer erbaut und mit dem Dorfe Roschwitz
durch eine Brücke verbunden.
Der Schmied und sein Gehilfe hatten sich zu ihrer Beschäftigung eine laue Vollmondnacht
gewählt. Es dürfte wohl zur Mitternachtstunde gewesen sein, als sie von Dörnthal her ein
Pferdegetrappel hörten, das immer näher kam. Bald sahen sie auch einen Reiter ohne Kopf ganz
nahe an ihnen vorbeisprengen. Vor Furcht bebend, blickten sie ihm nach und sahen, wie er plötzlich bei dem alten Steinkreuze spurlos verschwand.
2.
Der 3. Besitzer des Hauses Nr. 23 hieß Möschl. - Einst war im Roschwitzer Wirtshause
Tanzmusik. Da Möschl ein böses Bein hatte, konnte er nicht zum Tanze gehenm erlaubte jedoch
seinem Weibe, auf einige Stunden das Gasthaus zu besuchen. Er selbst legte sich auf die Osenbank und schlief ein. Auf einmal, die Turmuhr auf dem alten Schlosse hatte soeben Mitternacht geschlagen, fühlte sich Möschl sanft geweckt. Als er aufschaute, stand hell vom Monde beschienen
vor ihm ein kleines Männchen, welches sprach: "Fürchte dich nicht, ich tue dir nichts zuleide. Ich
bin ein leidender Geist. Jetzt ist die glückliche Stunde gekommen, da ich dir zu deinem und
meinem Glücke erscheinen darf. Fasse Mut und stehe auf! Hole deine schwarze Henne aus dem
Hühnerstall und bringe sie in der Keller. Dort findest du einen großen Topf mit Geld, daneben
sitzt ein großer Hund, der es bewacht. Wirf dem Hund die Henne hin, so kannst du das Geld
ungehindert nehmen und hast auch mich von langer Qual erlöst." Möschl fürchtete sich aber und
gab keine Antwort. Da hat das Männlein unter Seufzern und Tränen, er möchte doch das
Gesagte tun, damit sein Seele erlöst und Möschl zugleich glücklich werde. Gerührt durch die
Bitten des Männleins faßte Möschl endlich ein Herz, stand auf, ging zum Hühnerstall und
griff hinein. Richtig erwischte er auch unter den vielen Hühnern die einzige schwarze Henne.
Er nahm sie unter den Arm und wollte in den Keller gehen, als eiligst seine Frau daherkam.
Sie hatte im Wirtshause plötztlich eine solche Angst bekommen, daß sie nicht mehr bleiben konnte.
Nun war sie nicht wenig erstaunt, ihren Mann zu solcher Stunde beim Hühnerstalle zu finden.
Auf ihre Fragen erzählte der Mann den ganzen Hergang. Da drang die Frau mit Bitten in
ihn und redete ihm solange ab, bis er sein Vorhaben aufgab und nicht in den Keller ging.
Von dem kleinen Männlein aber wurde niemals mehr etwas gesehen.
Später wurde das Haus weggerissen, da es schon alt und baufällig war, und an seine
Stelle ein neues gebaut. Bei der Grundgrabung fand man unter dem Kreuzsteine, dort, wo jetzt
der Keller ist, zahlreiche Knochen von Menschen und Pferden, aber - kein Geld. Der Kreuzstein wurde als Eckstein eingemauert, jedoch so, daß die Inschrift nach innen gekehrt, also nicht zu sehen ist.
So die zwei Sagen.
In Wirklichkeit dürfte das alte Steinkreuz jedoch kein sog. Schwedenkreuz, sondern ein
"Sühnkreuz" sein. An dieser Stelle ist wohl einst ein Mord oder eine andere Freveltat verübt
worden und der Mörder oder dessen Verwandte wurden gezwungen, zur Sühne des Verbrechens
am Tatorte ein Steinkreuz zu errichten.
Derartige Steinkreuze sind in Deutschböhmen nicht seltenes. Sie zeigen meist eine übereinstimmende Form; auch ist auf ihnen sehr oft das Werkzeug, mit dem die Tat verübt wurde (Hacke, Schwert, Dolch, Spieß u. s. w.) eingemeißelt.
Das alte Steinkreuz beim Hause Nr. 23 in Roschwitz ist jedoch leider derart vermauert
worden, daß weder die Inschrift noch irgend eine Abbildung, sondern nur die leere Rückseite zu
sehen ist.