Køímov
(Krima)

Obec leží severozápadnì od Chomutova pøi silnici è. 7.

Køíž è. 1 (0211) .
Výška (cm) Šíøka (cm) Tlouška (cm)
70 56 31
Na køíži býval nápis GAP 1746.

Literatura: Dreyhausen - 216
                Schellberger - str. 23/5, 24/5
                Šrámek - 230, 44836
                Wilhelm - EZ 1903 - 16

Wilhelm - EZ 1903 - 16. Krima, knapp an der Straße bei einer Scheuer, gegenüber dem Gasthause des Herrn Bernhard Pilz.
Schellberger - Wir verlassen daher das flache Land mit begeben uns ins Gebirge nach Krima. Wenn wir diesen Ort auf der Neudorfer Straße verlassen, so fällt uns linker Hand gleich hinter dem letzen Haus (Nr. 47) jenseits des Straßengrabens ein Steinkreuz auf, das greisenhafte Züge aufweist. Die Arme eingeschrumpft, das Haupt glatzköpfig gerundet, der Leib gebeugt - dazu stimmt gar nicht die (kleinziffrige) Jahreszahl 1746. Darüber steht GAP, dann weiter oben ein schräg gestelltes E und darüber RENO. Ein oben vorübergehender Mann aus dem Volke, den ich um Auskunft bat, erzählte mir folgende Geschichte: "Do wer amel aner, wos olles ko, e Zauberer. Dar hotte Kugeln, die immer traffn.Er wor su e Freischitz; die Jecher kunntn ne net erwischen; er kunnt sich usichtbor mochn. Wenn `r nich mehr ausreifn konnt, hot `r sich in ein Bamstomm verwomdelt und emol hot sich der Ferster ef den Stemm gesetzt und hot gewart, ane Stund um de ondere. Wie `r dann fortgonge is, hot der Stomm gesecht: ,`s wer a schie Zeit, daß de aufgstonden bist.` Owr emol wer er in der Kerch, es wor zu Ustern und do hom ne de Jecher baußen aufgelanert und nicht weit vun dr Kerch, wu des Kreiz stieht, hem se ne erschossn." Mit großem Vergnügen hatte ich den mit Überzeugung vorgebrachten Worten eines schlichten Mannes gelauscht, ohne zu ahnen, daß ich schon in den nächsten Stunden Gelegenheit haben werde, diese phantasievolle Darstellung mit den schriftlich überlieferten Tatsachen vergleichen zu können. Ich erkundigte mich nämlich auch auf der Pfarrei nach dem Kreuz und bekam nun zu meiner größten Überraschung mehrere Eintragungen in einem alten Gedenkbuch zu Gesicht, von denen die erste lautet (S. 92 unten): "Ao 1746 den 16 Novemb. ist die creuz saul hinter Kryma aufgerichtet worden cum dote,18) an der Landstraße deß Georg Adam Piltzens Haus; vor an steht ein creutz stein mit dessen Nahmen welcher Stein schon zuvor an diesen orth gestanden aber ohne Namen: solle auch nichts anderß bedeuten alß damit die Fuhrwägen nicht zu hart anfahren mögten." Von der lateinischen Stelle 14) auf S. 93 lasse ich die Übersetzung folgen: "Diese steinerne Kreuzstatue mit der Inschrift I. G. F. W. Ao 1746 ließ errichten an der Reichstraße (Königlichen Straße) am Ende des Dorfes Kryma gegen Neundorf zu Johann Georg Friedrich Walter der Lobkowitzischen Herrschaft Neudorf Untertau aus dem Dorfe Lodung. Er stand im Verdacht des Wilddiebstahls und die Plotner Jäger waren eifrig hinter ihm her, besonders als er auch im Saazer Kreis wegen anderer Missetaten geächtet (steckbrieflich verfolgt) war: niemand aber ertappte ihn beim Wilddiebstahl auf frischer Tat. Und dennoch wurde er am 2. Sonntag nach Epiphanie 14) um 6 Uhr früh auf dem Tschoschler Gemeinderweg nicht weit von der Kapelle der hl. Anna 14) oder bei dem Wäldchen 14), das zum Kgl. Einkebrhaus (Wirtshaus) gehört, von den Jägern, die ihm auflauerten, tödlich getroffen, lief bis zum Hause des Georg Adam Piltz, wurde dort versehen und starb: im Volksmund (vulgo) der Fleischer Georg genannt. Am 15. Januar 1747." Bemerkenswert ist, daß der Ort an der Biela mit Neudorf und der im Gebirge mit Meundorf bezeichnet wird. Die Annahme des damaligen Pfarrers, daß das kleine Steinkreuz als Prellstein gesetzt wurde, ist natürlich ein Irrtum. In seiner gegenwärtigen Gestalt werden alle drei Oberstücke von der Mitte ab gegen das Ende zu schmäler, während der Fuß nach unten sich mäßig verbreitert (98, 55, 30 bis 21).
Dreyhausen - 216 - Krima: An der Straße nach Neudorf, hinter dem Haus Nr. 47. "1746." "RENO E GAP": "Do wor amol aner, wo olles ko, e Zauberer. Dar hotte Kugeln, die immer traffn. Er wor su e Freischitz. Die Jecher kunntn ne net erwischn. Er kunnt sich usichtbor mochn. Wenn r nich mehr ausreisn kunnt, hot r sich in en Baumstomm verwondelt und emol hot sich der Ferster of den Stomm gesetzt und hot gewart, ane Stund um de ondere. Wie r dann fortgonge is, hot der Stomm gesocht: "S wor a schie Zeit, daß de aufgstondn bist!" Owr emol wor er in der Kerch, es wor zu Ustern und do hon ne de Jecher haußen aufglauert und nicht weit von de Kerch, wu des Kreiz stiht, hom se ne erschossn." Die Sage wurde Professor Schellberger von einem Vorübergehenden ertählt. Ein altes Gedenkbuch der Pfarrgemeinde Krima enthält dazu folgende (lateinische) Bemerkung: "Diese steinerne Kreuzstatue mit der Inschrift "I.G.F.W.Ao 1746" ließ errichten an der Reichstraße am Ende des Dorfes Krymma, gegen Neundorff zu, Johann Georg Friedrich Walter, der Lobkowitzischen Herrschaft Untertan. Er stand im Verdacht des Wild diebstahls und die Plotner Jäger waren eifrig hinter ihm her, besonders als er auch im Saazer Kreise wegen anderer Missetaten geächtet war. Neimand aber ertappte inh beim Wilddiebstahl auf frischer Tat. Und dennoch wurde er am zweiten Sonntag nach Epiphanie um sechs Uhr früh auf dem Tschoschler Gemeindeweg, nicht weit von der Kapelle der hl. Anna, oder bei dem Wäldchen, das zum kgl. Einkehrhaus gehört, von den Jägern, die ihm auflauerten, tödlich getroffen, lief bis zum Hause des Georg Adam Pilz, wurde dort versehen und starb." Im Volksmund wurde er der Fleischer-Georg genannt. Die von ihm am 15. I. 1747 gesetzte Steinkreuzstatue wurde 1785 auf den dort errichteten Friedhof übertragen, wo sie noch heute steht. Zu dem Steinkreuz (laufende Nummer 216) findet sich im gleichen Buch folgende Bemerkung: "Voran stehet ein creutzstein welcher Stein schon zuvor an diesen Ort gestanden. Solle auch nichts anderss bedeuten als damit die Fuhrwagen nicht zu hart anfahren mögten." Man ersieht daraus, daß trotz Versetzung der Kreuzstatue das Sagenbild, das sich jetzt an das schon vorher dortgewesene Steinkreuz klammert, an ursprünglicher Stelle weiterlebt. Die Verbundenheit des Volkes mit der jetzt auf dem Friedhof stehenden Kreuzstatue ging verloren.
Siehe: Schellberger, a. o. O. S. 23.
Šrámek - 230. Køíž 92 cm vys., silnì zvìtralý s vytesanými písmeny GAP a letopoètem 1746 zdá se být staršího pùvodu nežli udaný letopoèet. Stojí na západní stranì obce vlevo mezi silnicí a posledním domkem a asi 80 m od kostela obce Køímova, asi 9 km severozáp. Chomutova.

Wilhelm 1903          Schellberger 7.10.1928      Šrámek 1949
   

27.5.2006 - JB

Køíž è. 2 (1003) .
Výška (cm) Šíøka (cm) Tlouška (cm)
62 40 25
Na køíži jsou písmena "HG GG" a letopoèet 1660.

Literatura: Dreyhausen - 207
                Schellberger - 20, str. 15/5, 22/5
                Wilhelm - EZ 1903 - 16b, EZ 1906 - 16a

Wilhelm - EZ 1906 - 16a. "Von dem bei der "dritten Grundmühle" selbst befindlichen Kreuze besitze ich noch immer keine Skizze." - So hatte ich an dieser Stelle, wie mir der Herr Schriftleiter gerne bestätigen wird, bereits niedergeschrieben - das "noch immer" unterstrichen - weil ich dieses Kreuz schon in meinem 1903er Artikel (unter Nummer 16b) mit dem Zusage, "Skizze erwünscht," erwähnt hatte. Nun traf es sich eben gut, daß der Herr Schriftleiter der "Erzgebirgs-Zeitung" zu Pfingsten einmal, offenkundig ausnahmsweise, nichts anderes zu tun hatte - mein "Manuskript," das ich mir von ihm wegen verschiedener nötig gewordener Einschaltungen zu senden erbat, hatte er mir schon vor den "Feiertagen" geschicht - und darum einen Ausflug zu diesem Kreuze unternehmen durfte, um mir eigenhändig die schon längst "erwünschte" Skizze zu liefern, wobei er sich auch die Talsperre und andere schöne Dinge in dieser Gegend angesehen haben därfte. Also besten Dank dafür!  Das Kreuz zeigt als Besonderheit abgerundete Innenwinkel, wie ich sie nur noch an je einem Sühnkreuze in der Klaudrauer und Bischofteinitzer Gegend gefunden habe, dann die Jahreszahl 1660 und (in zwei Zeilen) die Buchstaben HG, GG.
Schellberger - Von hier ist`s nicht weit bis zur dritten Grundmühle. Dort liegt ein abgebrochenes Steinkreuz. Ein hoher Kopf, breiter werdend nach oben wie in seitlicher Richtung die Arme, ein fast plump wirkender, ebenfalls sich verbreiternder Fuß, geben den Stein ein eigenartiges Aussehen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die abgerundeten Winkel. Die Buchstaben HG und GG sowie die Jahreszahl 1660 bleiben uns undeutbar und müssen sich mit dem Alter des Kreuzes nicht decken. Nach zuverlässigen Mitteilungen stand er vor etwa 25 Jahren am linken Ufer des Assigbaches, ungefähr 10 Minuten von der dritten Grundmühle bachaufwärts, müste sich also auf Petscher Grund befunden haben. Ein Hochwasser soll es bis zur Mühle geschwemmt haben. Der gegenwärtige Besitzer wurde um entsprechende Füfsorge gebeten (68, 41, 25).10)
10) Die Höhe bezieht sich natürlich nur auf das abgebrochene Kreuz, weil ich nicht weiß, wo der Rest des Fußes in der Ecke steck und wie groß er ist.
Dreyhausen - 207 - Domina: bei der dritten Grungmühle. "1660". Liegend, abgebrochen. Volksdeutung nicht erfragbar. Siehe: Schellberger, a. a. O. S. 22.

Schellberger 9.12.1928

27.5.2006 - JB
 
10.6.2007 - JB

Køíž è. 3 (1610) stál vlevo u cesty z obce ke 3. mlýnu, na okraji lesa.
Výška (cm) Šíøka (cm) Tlouška (cm)
81 72 22
Na køíži byla rytina kuše, na druhé stranì nápis "SANNA" a letopoèet "A 1746".

Literatura: Dreyhausen - 217
                Schellberger - 22, str. 18/5, 26/5, 27/5
                Wilhelm -  EZ 1903 - 16a, EZ 1906 - 16

Wilhelm - EZ 1906 - 16. Krima, am Waldesrande, links vom Wege zur dritten Grundmühle. Die Armbrust darauf ist deutlich zu erkennen. Das auf der Rückseite zu sehende SANNA A 1746 dürfte erst später eingeritzt worden sein. Die auf der Vorderseite befindliche Zeichnung deutet jedenfalls auf einen Unfall (wahrscheinlich Tötung) durch eine Armbrust. Tatsächlich ist nach einer Mitteilung des den Lesern der "Erzgebirgs-Zeitung" bekanntetn Dorfchronisten, Herrn Eduard Merten in Neudorf.
Schellberger - Dies kann sich nur auf jenes Steinkreuz beziehen, das noch heute nördlich von Krima in dem zur Kirche gehörigen Wäldchen, etwa 10 Schritte vom Rande entfernt, seinen Platz hat, auf der Vorderseite die Ausschrift S ANNA, auf der Rückseite die Zeichnung einer Armbrust in natürlichen Größe aufweist.
Dreyhausen - 217 - Krima: Am Rande des Gemeindewalde. Armbrustzeichnung. Rückseite: "SANNA 1746". "Hier haben sich zwei Burschen mit Schindelflinten getötet".
Siehe: Wilhelm, Erzgebirgezeitung, XXVI. Jahrgang, S. 16.
"... Weil in dem unteren Wäldchen, zum Gotteshaus oder der Pfarrei der Hl. Anna gehörig, von wo der Pfarrer jährlich sein Holz hat, vordem kein Zeichen oder Grenzstein der Nachbarn sich fand, habe ich statt irgendeines Zeichens dort einen Stein in Form eines Kreuzes mit der Inschrift "Sanna" aufgestellt und auf beiden Seiten der Nachbarschaft Rainsteine gesetzt. 1747 in Gegenwart der bäuerlichen Nachbarn, am 22. September".
"Am 14. Juni nachmittags, in Gegenwart des Pfarrers, des Schulmeisters usw. sind teilweise neue Rainsteine mit Zeichen im unteren Wäldchen unter dem Dorfe Kryma, um eine bessere und zuverlässigere Orientierung zu ermöglichen, gesetzt und die in alter Zeit gesetzten renoviert worden. Die neuen werden zum Unterschied aus dem Èernowitzer Steinbruch genommen. Von denen wird man auf der Vorderseite (beiderseits) je einen sehen, in der Mitte ein Kreuz aus Stein mit der Aufschrift "SANNA 1746". Dieses nun, zum Gedächtnis mit einem Bogen versehen, wurde schon vor zwei Jahren gefunden. Früher hier in Kryma bei Josef Drechsler, wurde es ihm selbst durch den Pfarrer abgekauft, damit es dorthin geschafft werde. Gedenkbuch von Krima.
Siehe: Schellberger, a.a.O.S. 25.
Mit der Auffindung dieser Zeilen gelang Prof. Schellberger der Beweis, daß die Jahreszahlen auf alten Steinen meist jünger sind als diese und daß vorhandene Sühnkreuze in späterer Zeit als Grenzsteine bezeichnet wurden.

Wilhelm 1906               Schellberger 9.12.1928
  

Zpìt